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Erste Spur im Fall des vermissten Journalisten

Don Phillips und Indigenen-Experte Bruno Pereira werden weiterhin vermisst
© Unsplash

Der britische Journalist Dom Phillips und der Indigenen-Experte Bruno Pereira sind während einer Reportagereise verschwunden

Seit einer Woche ist britische Journalist Dom Phillips gemeinsam mit dem Indigenen-Experten Bruno Peireira im Amazons-Regenwald verschwunden. Nun fand man die erste Spur. Die brasilianische Polizei teilte mit, dass Suchmannschaften Kleidung und persönliche Dinge der beiden Vermissten gefunden haben. Die beiden Männer bleiben allerdings weiterhin unauffindbar.

Laut der Polizei seien die Kleidungsstücke Peireias gefunden worden. Darunter ein auf seinen Namen ausgestellter Gesundheitsausweis sowie ein Rucksack mit Kleidungsstücken von Phillips und die Stiefel der beiden Männer. Ein Feuerwehrmann – der eines der Suchteams leitete – sagte den Reportern, dass der Rucksack, der Kleidung und einen Laptop enthielt, an einem halb versunkenen Baumstamm im Gebiet gefunden wurde, in dem die beiden Männer zuletzt am Sonntag gesehen worden waren.

Der Journalist und der Experte für indigene Völker waren vor einer Woche nicht wie geplant mit dem Boot an ihrem Zielort in Atalaia do Norte im äußersten Westen Brasiliens angekommen. Die beiden Männer waren auf einer Reportagereise in dem abgelegenen Dschungelgebiet nahe der Grenze zu Peru und Kolumbien. Das Vale do Javari ist mit einer Fläche größer als Österreich eines der größten indigenen Gebiete Brasiliens. Viele Indigene leben dort isoliert. Das Grenzgebiet ist durch illegale Goldsuche, Abholzung sowie Drogenschmuggel zum besonders konfliktreich. Pereira hatte während seiner Bootfahrt mit dem Journalisten bei der Polizei gemeldet, mehrmals von Fischern bedroht worden zu sein.

Die Nachricht vom Verschwinden der beiden hatte weltweit für Aufsehen gesorgt. Rund 150 Soldaten haben sich den heimischen Suchteams angeschlossen, die bereits seit einer Woche nach den beiden Vermissten suchten. Auch Prominente, wie etwa die Fußball-Legende Pelé und der Sänger Caetano Veloso schlossen sich Umweltschützern und Menschenrechtsaktivisten an und forderten Präsident Jair Bolsonaro auf, die Suche nach den beiden zu intensivieren.

Bolsonaro sagte in der vergangenen Woche, dass die beiden Männer „auf einem Abenteuer waren, das nicht empfohlen wird“ und deutete an, dass sie hingerichtet worden sein könnten. Der brasilianische Präsident wurde im vergangenen Jahr auf Pressekonferenzen von Phillips wegen Lockerung der Umweltgesetze in Brasilien hart angegangen. Der 57-jährige Phillips lebt seit 15 Jahren in Brasilien und hat unter anderem für die britische Zeitung „The Guardian“ gearbeitet. Gemeinsam mit Pereira reiste er zuvor bereits im schwer zugänglichen Valo do Javari. Zuletzt recherchierte er für ein Buch über den Schutz des Amazonasgebiets.

APA/ Red.

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