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Eltern für Social Media ab 13 Jahren

Rund 60 Prozent der Eltern finden, dass Kinder unter 13 Jahren nichts auf sozialen Medien zu suchen haben - die Konsequenz fehlt hier allerdings
©unsplash

Für Kinder können soziale Netzwerke schnell zur Gefahr werden – vor allem dann, wenn Medienkompetenz und Kontrolle der Eltern fehlen

Die meisten Social-Media-Plattformen erlauben eine Anmeldung für Kinder erst ab einem gewissen Alter. Zumindest ist eine derartige Altersgrenze oft in den Community-Richtlinien angeführt. Aber Kontrolle? Fehlanzeige. Es reicht meist, einfach ein falsches Geburtsdatum bei der Registrierung anzugeben, und schon öffnen sich die uneingeschränkten Weiten des Internets für die Kinder. Und das kann aus ganz unterschiedlichen Gründen und je nach Inhalten der Plattform problematisch werden. Viele Eltern sind sich dessen bewusst, wie eine neue, US-amerikanische Umfrage des Researchers OnePoll unter 2.000 Eltern mit Kindern zwischen fünf und 18 Jahren zeigt. Demnach sind sechs von zehn Eltern der Meinung, dass Kinder unter 13 Jahren nichts in den sozialen Netzwerken verloren hätten.

Trotz dieser Einstellung mangelt es hier aber offensichtlich an Konsequenz: 47 Prozent der Erziehungsberechtigten gewähren ihren Kindern Zugriff auf Social Media. Nur 31 Prozent verbieten dem Nachwuchs die Nutzung der Plattformen komplett. Etwa jeder siebente Elternteil von jenen, die den Kindern freie Fahrt im Internet lassen, ist der Ansicht, dass ihr Kind bereits reif genug dafür ist. Zudem sind 60 Prozent der Meinung, dass das Internet ihren Kindern dabei hilft, zu einer Gemeinschaft zu gehören. Dabei gestatten die Befragten ihren Kindern durchschnittlich 2,3 Stunden Social-Media-Zeit pro Woche. Bei Eltern der Generation X (im Alter von 42 bis 57 Jahren) sind es sogar 2,7 Stunden.

Devorah Heitner, Expertin für die Beziehung junger Menschen zu digitalen Medien und Technologien und Autorin einschlägiger Bücher, hält es für falsch, den Kindern ein einfaches Verbot aufzudrücken. „Es ist so wichtig, unsere Kinder zu betreuen, damit wir wissen, dass sie die bestmöglichen Entscheidungen treffen, wenn sie nicht bei uns sind“, sagt Heitner. „Wenn wir sie nur überwachen, dann werden wir wichtige Dinge verpassen. Dann haben Eltern das Ziel, ihre Kinder bei etwas Verbotenem zu erwischen, anstatt ihnen beizubringen, wie man das Richtige tut.“

Die Umfrage wurde gestartet, weil Instagram kürzlich seine neue Kindersicherung eingeführt hat. Diese ermöglicht es Eltern, die Bildschirmzeit ihrer Kinder zu begrenzen. Außerdem können sie überwachen, wem die Kids folgen und wer ihnen folgt. Neun von zehn Befragten sagen, dass sie die Social-Media-Aktivitäten ihrer Kinder ohnehin “immer” überwachen, um deren Sicherheit und Schutz zu garantieren. Das könnte an der Angst der Eltern liegen, dass ihre Kinder über soziale Plattformen auf Cybermobbing und andere Gefahren stoßen (63 Prozent). Um die Online-Sicherheit zu fördern, sagen 87 Prozent der Eltern, dass sie ihren Kindern empfehlen, keine persönlichen Infos online zu stellen und ihre Social-Media-Profile nicht öffentlich zu machen (72 Prozent).

Pressetext/Red.

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