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Radio: Das Verdopplungs-Spiel

Rechtzeitig zum Herbst versprechen gleich zwei Radiosender Geld: kronehit und Ö3.

Gewinnspiel Innen
kronehit-Chefs Mario Frühauf und Philipp König

Fleißige Radiokonsumenten haben im September die Chance aufs große Geld. Kronehit geht wieder mit seinem 10.000 Euro-Anruf on Air. Ö3 tut es nicht unter dem Doppelten: 20.000 Euro können dort kassiert werden, wenn der Anruf bis ins Finale durchgeht. Was für den Gamer angenehm ist, wird bei kronehit nicht ganz so gesehen. Dort geht man mit der Aktion seit 15 Jahren zwei Mal jährlich on Air. Um zu gewinnen, reicht es, bei Anruf den Satz Ich höre kronehit, die meiste Musik, in den Hörer zu hauchen. Es könnte aber auch Ö3 sein, dafür dann bitte den Satz Ich höre Hitradio Ö3 vormerken. Die Ähnlichkeit hört aber dort nicht auf.  Ö3 brachte seine Promotion drei Tage nach kronehit ins Radio.

Beim Privaten gibt man sich zwar gelassen, den einen oder anderen Seitenhieb kann man sich jedoch nicht ersparen: „Gedanke eines gebührenfinanzierten Senders ist, frei von marktwirtschaftlichem Druck öffentlich-rechtliches Programm zu produzieren und Inhalte in den Bereichen Information, Sport, Unterhaltung sowie Kunst und Kultur anzubieten, die eben nicht unter kommerziellen Gesichtspunkten stehen. Selbst wenn man über den öffentlich-rechtlichen Auftrag und dessen erfolgreiche Umsetzung im rechtlichen Sinn trefflich diskutieren kann, ist die Lage bei durch Gebührengelder ermöglichten Gewinnspielen dieser Größenordnung aus meiner Sicht eindeutig: eine klare Themenverfehlung“, so kronehit-Geschäftsführer Philipp König zum Gewinnspiel-Reigen. „Ich gratuliere Dani Linzer und ihrem Team dazu, dass der Staatsfunk sich nun an unseren erfolgreichen Programmkonzepten orientiert“, schießt Co-Geschäftsführer Mario Frühauf nach.

Unaufgeregt reagiert man da bei Ö3. Gewinnspiele würden einfach zum fixen Repertoire eines Radiosenders gehören, so dessen Chef Georg Spatt. Gerade bei Ö3, wo im Laufe der Jahrzehnte schon viele Aktionen gelaufen sind. Man könne auch nicht sagen, dass das aktuelle Gewinnspiel sich an der kronehit-Aktion orientiere. Solche Anruf-Spiele habe es bereits mehrere gegeben, auch bei verschiedenen Sendern. Bei Ö3 läuft die aktuelle Aktion noch bis 3. Oktober, dann werde sie vom Ö3-Callboy aufgelöst.

Dass Gebührengeld ausgespielt werde, bestreitet Spatt. Der Rundfunk sei dual finanziert. Jeder in der Branche wisse, dass bei Promotions kein Gebührengeld ausgespielt werden dürfe. Und auch nicht werde. Im konkreten Fall arbeitet man mit Ottoversand zusammen.

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