Bei der Berichterstattung zum Thema „Gewalt an Frauen“ gibt es laut einer Umfrage von Marketagent im Auftrag der Agentur Ecker & Partner unter 120 Journalistinnen und Journalisten eine deutliche Geschlechter-Diskrepanz. Während 88 Prozent der Journalistinnen der Meinung waren, dass die Taten oft verharmlosend dargestellt werden, dachten dies nur 59 Prozent der männlichen Kollegen. Knapp ein Drittel fand, dass die Häufigkeit derartiger Gewalttaten überproportional dargestellt wird. Diese Ansicht teilten nur vier Prozent der Redakteurinnen.
Das Gros der befragten Medienvertreter gab an, in Berichten zu Gewaltverbrechen mittlerweile auf Anlaufstellen für Betroffene hinzuweisen (78 Prozent). Auch die interne Auseinandersetzung mit dem Thema nahm bei 69 Prozent in jüngster Zeit in den Redaktionen zu. Richtlinien, wie über Gewalttaten berichtet werden sollte, oder Weiterbildungen zum Thema „Gewalt an Frauen“ seien jedoch Mangelware. Bei der Umfrage wurden neben den Journalisten auch 500 Österreicher und Österreicherinnen zu „Gewalt an Frauen“ befragt. Bei mehr als 20 Prozent war dieses Thema im Familien- und Bekanntenkreis noch immer ein Tabuthema.
APA/Red.