Die Ankündigung des Chefredakteurs des Regionalsenders Omroep West in Den Haag, Henk Ruijl, den wohl nicht mehr von vielen Menschen genutzten Videotext mit Nachrichten sowie dem Sport- und Wetterbericht einzustellen, begegneten viele TV-Zuschauer mit Protesten. Zu Beginn der Sommerferien verkündete Ruijl die Einstellung des Kanals, um in der Redaktion mehr Luft für die übrige Arbeit zu schaffen. In den Niederlanden brach daraufhin eine Protestwelle los.
Wie der Sender mitteilte, wandten sich über 1.000 Zuschauer per Mail, Telefon oder Brief an das öffentlich-rechtliche Regionalfernsehen mit der Bitte, den für sie wichtigen Teletext beizubehalten. Unter ihnen seien Zuschauer gewesen, die sich im Namen von Nachbarn oder Eltern gemeldet hätten. Aber auch aus Gefängnissen kam der Hinweis, dass der Videotext dort gerne gelesen wird, sagte der Chefredakteur.
Für etliche Menschen stellte der Videotext einen wichtigen Draht zur Außenwelt da – dabei handle es sich für den Sender um das einzige Angebot, dessen Nutzung sich nicht mehr messen lasse. “Sie haben uns überzeugt” , hieß es auf der Homepage des Senders, auch in Zeiten von Apps, Internet und Tiktok werde Omroep West den Videotext nun beibehalten und das Angebot sogar ausbauen. In den Niederlanden wie auch in Deutschland besteht der Teletext seit rund 40 Jahre.
APA/ Red.
