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Die Frage nach dem Geld

Kurz stand die Frage im Raum: Werden Medien zu bezahlten Bütteln der Regierung? Aufgeflammt ist sie aufgrund der divergierenden Summen zwischen Inseraten der öffentlichen Hand und der Presseförderung. Eine Lösung wäre: Die Regierung kauft sich die Zeitungen. Eine andere: Die Totalreform der Presseförderung.
© Unsplash

Natürlich kann da nur eine Totalreform der Presseförderung in Frage kommen. Doch Zweifel kommt da offenbar auch bei dem einen oder anderen Medienvertreter auf. So hielt Horst Pirker in News fest: Ja, wir sind so. Gemeint hat er damit die so genannte Inseratenaffäre. Und konstatiert: Fast alle österreichischen Medien hängen am Tropf der Politik. Das verdirbt nicht nur das Verhältnis zwischen der Macht und die sie kontrollieren sollenden Publikationen. Sondern verleitet zu einer gewissen institutionellen Korruption. Den Politikern, vor allem den Regierenden, kann das nur Recht sein. Sie wären es aber auch, die eine Reform durchziehen müssten.

Inserate und Presseförderung: Eine unheilige Allianz. Oder genauer betrachtet. Es wurde und wird immer mehr zu einer unheiligen Allianz. Denn die Idee, den Ministerien und der Republik nun jede Werbung zu verbieten, kann ja auch nur als unsinnig abgetan werden. Ebenso wie jedes Unternehmen haben auch die Republik sowie öffentliche Unternehmen das Recht, die Bevölkerung zu informieren. Und dazu gibt es ja genug Anlässe. Etwa Gesetzesänderungen, Fristabläufe, Strukturänderungen oder auch die Personalsuche.

Warum den Inseraten aus öffentlichen Quellen steigende Bedeutung zukommt, lässt ein Blick in die Focus Werbebilanzen erahnen. Dort fällt Print schon seit Jahren mit nur mageren Zuwachsraten auf. Die, in Nettozahlen, eher auf Stagnation beziehungsweise Rückgang deuten. Das zeigen auch die Erhebung der Mediaagenturen, die für die nächsten Jahre zwar wieder einiges an Erholung im Werbemarkt ausmachen. Dafür sei aber vor allem Bewegtbild und Digitalmarketing verantwortlich. Im Print müssen wir uns auf weitere bescheidene Zeiten einstellen. Global. Aber auch in Österreich wird das Bild nicht so anders ausfallen. Hier geht’s dem Printbereich ohnehin noch gut. Immerhin zeichnet er laut Focus für immerhin rund 4 bis 44 Prozent des Werbedrucks verantwortlich.

Und wie immer, wenn in Österreich zu wenig Geld von den Privaten kommt, versucht man es beim Staat. Der fühlt sich nicht nur geschmeichelt, sondern hat offenbar, nach der Argumentation Pirkers, schnell begriffen, welch bequemes Instrument er in der Hand hält. Immerhin: Die Vergabe ist freihändig, die Kriterien zumeist intransparent, eine Argumentation ist schnell gefunden. Eine Transparenzdatenbank kann da auch nur im Nachhinein feststellen, wie viel an wen vergeben wurde. Zudem profitieren die einzelnen Titel offenkundig ganz unterschiedlich von der Werbepraxis.

Die Presseförderung dagegen scheint da unbequemer. Schon seit Jahren hängt sie bei rund acht Mio. Euro, jegliche Inflation ignorierend. Zudem war sie sogar schon einmal höher, wurde also im Laufe der Zeit gekürzt. Und das, während die Betroffenen tendenziell abhängiger vom Geld des Staates wurden.

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