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Deutscher Verlegerpräsident: Kostenexplosion trifft regionale Verlage

Ruf nach staatlicher Förderung von Verlagen speziell für die Zustellung von Abo-Zeitungen wird lauter.
Pixabay

Deutsche Verleger rufen nach Vertriebsförderung

Die Energiekrise verschärft aus Sicht des deutschen Präsidenten des Zeitungsverlegerverbands, Mathias Döpfner, die wirtschaftliche Situation von Verlagen gerade in der Fläche Deutschlands. Das verstärkt aus Sicht der Branche die Probleme, die sich aus dem steigenden Mindestlohn ergeben, insbesondere bei der Zeitungszustellung.

Mit Blick auf den in Kürze steigenden Mindestlohn sagte der 59-Jährige auf dem Kongress des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV): „Die aktuelle Kostenexplosion trifft auf schon zuvor festgelegte, staatlich veranlasste Kostenerhöhungen, die im kommenden Monat relevant werden. Unsere wertvolle Infrastruktur der Pressezustellung steht aufgrund kaum darstellbarer Lohnkosten in vielen Teilen Deutschlands vor dem Aus.“

Axel-Springer-Chef Döpfner, der voraussichtlich zum letzten Mal als Verbandspräsident den Kongress eröffnete, ergänzte: „Damit wird gerade in der Fläche, im Regionalen und Lokalen, gesellschaftlicher Zusammenhalt und örtliche Meinungsbildung aus verlässlichen Quellen geschwächt.“ Nicht jeder wolle oder könne Zeitungen digital lesen.

Seit Jahren klagen Verlage über gestiegene Zustellungskosten für Abo-Zeitungen – ein Grund ist, dass die Auflagen von gedruckten Zeitungen seit Jahrzehnten rückläufig sind. Gerade in ländlichen Regionen, wo die Bevölkerungsdichte nicht so hoch ist wie in Großstädten, macht sich das finanziell bemerkbar. Der Mindestlohn in Deutschland stieg im Juli von 9,82 auf 10,45 Euro je Stunde und wird gesetzlich zum 1. Oktober auf zwölf Euro erhöht.

Am Freitag wollen die Länder im Bundesrat über einen Antrag von Sachsen, Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt abstimmen. Damit soll der Druck auf die Bundesregierung für eine staatliche Förderung der Medienhäuser verstärkt werden.

 

apa

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