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Coole Socke

Er macht kein Marketing. Und keine Werbung. Dafür mit seinem Totenkopf-Outfit Furore: Nach einem Auftritt bei „2 Minuten 2 Millionen“ kam für das Stehaufmännchen der große Durchbruch. Ein ExtraDienst-Porträt eines der genialsten Marketer und Schmähtandler des Landes: Wolfgang Cyrol.
© Privat

Wolfgang Cyrol hat Großes vor: Wetten, dass seine neuen Produkte wieder einschlagen werden?

Das ist die Ausgabe mit der Rangliste der 500 wichtigsten Marketingchefs Österreichs. Die Ausgabe, in der Intelligenz, Marktkenntnis, Werbewissen sowie die Kombination von Vertrieb, Ideen und Kreation am stärksten im ganzen Jahr ausgelobt werden. Wo schonungslos Schulnoten an jene vergeben werden, die in Zeiten wie diesen besonders gefragt sind: Wo die Herausforderungen groß, die Ansprüche größer und Probleme am größten geworden sind. Was also läge näher, als in dieser Ausgabe eine Persönlichkeit vorzustellen, die in den letzten zweieinhalb Jahren eine unvorstellbare Karriere hingelegt hat? Einen Mann, der durch sein außergewöhnliches Outfit, seine Nicht-Konformität, seine Nicht-Uniformität und seinen ungebremsten, außergewöhnlichen Einfallsreichtum besticht. Ist er ein Verrückter? Ist er mit normalen Maßstäben messbar? Ist er ein Marketer? Ist er ein Vermarktungsgenie? Ist er ein Vertriebs-Gigant? All dies bestreitet er. Sein Credo lautet: „Ich habe keine Fabrik. Keine Mitarbeiter. Ich habe nur meine Ideen.“
Und – es gab da ein Ereignis, das über die sozialen Medien ausgelöst wurde. Der ehemalige dreifache österreichische Ruderweltmeister Gernot Faderbauer war mit der Person unseres Interesses regelmäßig in Facebook-Kontakt. Faderbauer, ein Österreicher, der in Toronto in Kanada lebt, hatte einen kanadischen Entrepreneur in seinem Freundeskreis: Jay Dhaliwal. Der 48-Jährige Dhaliwal hatte etwas völlig Verrücktes produziert. Und hatte die Idee, in Socken neurologische Muster zu implemetieren, die das Körpergefühl komplett verändern. Etwas Alltägliches wurde aufgewertet. Die Sache funktionierte in Kanada. Gesucht wurde ein Partner in Österreich. Über den Kontakt mit dem Ruderfreund kam Wolfgang Cyrol mit dem Kanadier zusammen.
Ein Jahr lang dauerte die Versuchszeit, dann war Cyrol pleite. Und dann kam „2 Minuten 2 Millionen“. Dort – so meint er heute wörtlich – „wurde ich zwar nicht eingeladen, war denen aber so lange lästig, bis sie mich in die Sendung holten.“ Was folgte, war ein unvorstellbarer Erfolg. Heute leitet der Mann die Europasektion von Neuro Socks, kommt freilich nach eigenen Angaben nur dazu, Österreich, Deutschland und die Schweiz zu betreuen, „weil wir nicht wissen, wie wir mit der Fülle der Aufträge und dem Multiplikator-Effekt – dazu später im Interview – zurechtkommen.“
Ist dieses System ein Marketinggag? Ist es ein kreativer Verkaufsschmäh? Oder kann es sein, dass das, was hier angeboten wird, wirklich funktioniert? ExtraDienst-Herausgeber Christian W. Mucha hat die Neuro Socks selbst ausprobiert. Gemeinsam mit seiner Frau. Was Mucha davon hält, lesen Sie am Schluss der Geschichte in einem Kasten. Jedenfalls – die Person unseres Interesses ist irgendwo mit Dietrich Mateschitz zu vergleichen. Mit dem Red Bull-Begründer, dessen bestes Marketing ist, dass er keine Kommunikation betreibt. Der dadurch berühmt und weltweit erfolgreich geworden ist, dass er nicht spricht. Woraus natürlich folgt, dass dann, wenn Didi, der Bulle, etwas von sich gibt, das zehnmal so laut gehört wird, wie wenn einer dauernd redet. Mit unserem Gesprächspartner ist es genauso. Interviews sind ihm ein Gräuel. Auftritte macht er nur dann, wenn es um eine gute Sache geht.

 

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