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Christo Buschek ist Pulitzer- Preisträger

Wien würdigt Journalisten
© Tim Walker

Josef Mantl und Christo Buschek

Das erstmal Mal in über 100 Jahren Geschichte, würde ein österreichischer Journalist mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Christo Buschek erhielt den Preis für seine vierteilige auf BuzzFeed News veröffentlichte Reportage „Built to Last“. 

Der gebürtige Grazer wurde feierlich in Österreich empfangen. Beim Empfang der Zukunftsplattform „Moving Forward“ wurde dem IT- und Datenspezialisten für seine Leistung gratuliert, dem Investigativjournalismus neue Instrumente in die Hand zu geben. „Datengestützte Untersuchungen eröffnen uns neue Wege, um kreativ und unkonventionell Machtmissbrauch und Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren und aufzudecken. Ich bin überzeugt, dass diese neuen Methoden in Zukunft zum Repertoire aller Journalistinnen und Journalisten sowie Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten gehören werden“, so Buschek.

Christo Buschek wurde mit dem Journalismus- Preis für seine Mithilfe bei der Recherche über Internierungslager in China gewürdigt. Dabei ist der Preisträger nicht als Journalist, sondern als Softwareprogrammierer tätig. Jedoch unterstützt er mit seinen datenbezogenen Recherchen Menschenrechtsorganisationen und den Investigativjournalismus. Gemeinsam mit Megha Rajagopalan und Alison Killing beteiligte er sich seit 2018 an Nachforschungen über die Uiguren-Camps, die von den chinesischen Behörden betrieben werden. In die Recherche flossen dabei Satellitenbilder, Karten des chinesischen Internetanbieters Baidu, persönliche Interviews und weitere Analysen ein. Die Werkzeuge von Buschek halfen dabei, die Daten zu sammeln und auszuwerten. „Datenjournalismus wird zu oft auf den Einsatz künstlicher Intelligenz reduziert. Der intelligente Umgang mit Daten wird immer mehr zur Basis für kritischen Investigativjournalismus im Dienst der Demokratie und der Menschenrechte. Daten und neue Technologien ermöglichen Transparenz in allen Bereichen der Gesellschaft. Christo Buschek zeigt mit seiner Arbeit, wohin sich der Journalismus der Zukunft entwickelt“, so „Moving Forward“-Initiator Josef Mantl.

Am Ende der Recherche wurden 280 Lager ausfindig gemacht. Darüber hinaus konnte durch die Software von Buschek bereites Kriegsverbrechen in Syrien aufgedeckt werden. Zudem schult er Mitarbeiter von Non-Profit- und Menschenrechtsorganisationen in digitaler Sicherheit und Datenschutz ein. 

PA/ Red.

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