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Chefredakteur festgenommen

Behörden sperren regierungskritisches Nachrichtenportal
© Pixabay

Die belarussischen Behörden haben den Zugang zu einem weiteren unabhängigen Online-Nachrichtenportal gesperrt. Laut dem Innenministerium wird „Nascha Niwa“ vorgeworfen illegale Inhalte verbreitet zu haben. Seit den historischen Massenprotesten gegen die Regierung im vergangenen Jahr gehen die belarussischen Behörden massiv gegen Medien vor, die nicht vom Staat kontrolliert werden.

In der Redaktion des regierungskritischen Portals habe es einen Polizeieinsatz gegeben. Die Redaktion erklärte via Messengerdienst Telegram, sie könne mehrere Mitarbeiter nicht mehr erreichen, darunter auch Chefredakteur Jegor Martinowitsch. Seiner Frau zufolge habe man ihn verhaftet. Auch der Chefredakteur der unabhängigen Nachrichten-Website orsha.eu, Igor Kasmertschaka, wurde laut dem belarussischen Journalistenverband verhaftet. Zudem sei der Zugang zu dem IT-Onlinemagazin dev.by blockiert worden.

Druck auf Journalisten

Staatschef Alexander Lukaschenko regiert nun schon fast drei Jahrzehnte. Trotz massiver Betrugsvorwürfe wurde er nach der Wahl im August 2020 zum offiziellen Sieger erklärt. Dies löste historische Massenproteste aus, die von den Sicherheitskräften brutal niedergeschlagen wurden. Journalisten, die über die Demonstrationen berichtet hatten, gerieten in den vergangenen Monaten zunehmend unter Druck. Mehrere Medienschaffende wurden zu langen Haftstrafen verurteilt. Auch das unabhängige Nachrichtenportal Tut.by war im Mai vom Netz genommen und mehrere seiner Mitarbeiter wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung verhaftet worden.

APA/red

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