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Chefetage bei Twitter gefeuert

Elon Musk will selbst Chef sein
© Unsplash

Elon Musk hatte bereits im April angekündigt die Onlineplattform Twitter zu übernehmen

Die Übernahme von Twitter durch Elon Musk hat begonnen. Eingeläutet wird diese Ära laut Medienberichten mit Entlassungen in der Chefetage. So seien etwa am Donnerstag der bisherige Firmenchef Parag Agrawal und Finanzchef Ned Segal gefeuert worden, berichten unter anderem die Sender CNBC und das “Wall Street Journal“. Auch die für den Kampf gegen Hassrede und falsche Informationen zuständige Top-Managerin Vijaya Gadde sei unter den Entlassenen, hieß es. Musk plane zunächst selbst den Chefposten zu übernehmen, heißt es nach Informationen des Finanzdienstes Bloomberg. Erst mit der Zeit könnte er den Job an jemand anderen abgeben.

Musk hat bereits mehrere Chefposten inne: so ist er unter anderem beim Elektroauto-Hersteller Tesla und bei seiner Weltraumfirma SpaceX an der Spitze. Außerdem führt er auch kleinere Projekte wie das Tunnelbau-Unternehmen Boring Company und die Forschungsfirma Neuralink, die Technologien zur direkten Vernetzung von Menschen und Computern entwickelt.

Der Tech-Milliardär hatte Agrawal und die Twitter-Führung in den vergangenen Monaten immer wieder kritisiert. Der bisherige Twitter-Firmenchef und der Finanzchef waren in der Plattform-Zentrale in San Francisco, als der Deal abgeschlossen wurde und wurden hinausbegleitet, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Musk deutet in seiner üblichen Manier den Abschluss der Twitter-Übernahme mit einem etwas kryptischen Tweet an. “Der Vogel ist befreit”, schrieb Musk in der Nacht auf Freitag beim Kurznachrichtendienst ohne weitere Details. Das Twitter-Logo ist ein blauer Vogel – und Musk hatte stets betont, die Plattform von aus seiner Sicht zu starken Einschränkungen der Meinungsfreiheit zu befreien. Kritiker befürchten, dass er damit Hassrede und Hetze Vorschub leisten könnte, gegen die Twitters Teams seit Jahren ankämpfen.

Der offizielle Abschluss der Übernahme wird spätestens für Freitag erwartet. Dann läuft eine vom Gericht gesetzte Frist ab, nach der es im monatelangen Streit zwischen Musk und Twitter rund um den 44 Milliarden Dollar schweren Deal zu einem Prozess kommen würde. Eine Richterin setzte Musk und Twitter die Frist bis Freitag um 17.00 Uhr Ostküsten-Zeit (23.00 Uhr MESZ), um die Übernahme nach monatelangem Hin und Her endlich zu regeln.

Musk hatte die Übernahme selbst eingefädelt, dann aber versucht, unter Verweis auf angeblich falsche Angaben zur Zahl von Fake-Accounts bei Twitter aus dem Deal wieder herauszukommen. Twitter zerrte ihn vor Gericht – und Musk erklärte sich kurz vor Beginn des Prozesses im Bundesstaat Delaware bereit, Twitter zum ursprünglich vereinbarten Preis von 54,20 Dollar pro Aktie zu kaufen. Dass er dabei die Einstellung des Gerichtsverfahrens als Bedingung stellte, sorgte aber bis zuletzt noch für Unsicherheit.

Dass Musk sich doch noch mit seiner neuen Rolle als Twitter-Besitzer abgefunden hat, zeichnet sich schon seit Tagen ab. Bereits am Mittwoch tauchte er in der Konzernzentrale in San Francisco auf und bezeichnete sich in seinem Twitter-Profil nun als “Chief Twit”.

Am Freitag will er sich laut US-Medien in größerem Stil den Beschäftigten dort vorstellen. Das dürfte kein leichter Auftritt für ihn werden, nachdem Musk monatelang öffentliche Kritik am Unternehmen und dessen Führung geübt hatte und zuletzt Berichte über einen großen Stellenabbau für Verunsicherung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sorgten. Informationen, wonach er drei Viertel der Beschäftigten rauswerfen wolle, soll er diese Woche in der Zentrale zurückgewiesen haben.

 

APA/ Red.

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