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Buchtipp: Die Wahrheit der anderen

Kein Sachbuch, sondern ein Roman. Und doch spannend für die Branche, da ein Kernthema die Wahrheit in Journalismus und Asylpolitik ist.
@ Kremayr & Scheriau

Ein Roman über die verschiedenen Gesichter der Wahrheit

Zum Inhalt dieses Romans über die Wahrheit im Journalismus, vor Gericht und vor der Öffentlichkeit: Eine Gruppe pakistanischer Flüchtlinge protestiert gegen das Asylgesetz und besetzt eine Kirche. Uwe Tinnermanns, Journalist einer Boulevardzeitung, wittert seine Chance für beruflichen Aufstieg und startet eine Kolumne, um über das Protestlager zu berichten. Allerdings ist die Realität recht unspektakulär, weshalb er die Ereignisse ausschmückt, nach eigenem Gutdünken dramatisiert und die Pakistanerin Veena Shahida als Symbolfigur des Protests in Szene setzt. Damit erlangt die Protestbewegung zwar öffentliche Aufmerksamkeit, die Chancen auf Asyl verschlechtern sich aber vor allem für Veena Shahida, deren Geschichte zunehmend unglaubwürdig erscheint. Ihre Anwältin Birgit Toth versucht den Fall mit allen Mitteln durchzubringen und stellt sich gegen den Protest. Die große Frage: Wer sagt die Wahrheit und welche Wahrheit hat vor Gericht und vor der Öffentlichkeit Bestand?

Autor Daniel Zipfel, geboren 1983 in Freiburg im Breisgau, lebt und arbeitet in Wien als Autor und Jurist in der Asylberatung. Auch in seinem neuen Roman widmet er sich den Grauzonen der Asylpolitik. Und zeigt auf, wie es um das Schicksal von Menschen steht, wenn persönliche Interessen (z.B. von Journalisten) im Spiel sind; und dass die Wahrheit weitaus komplexer ist als die gemeiniglich kommunizierte.

„Fakten“, sagte er. „Nüchterne Fakten. Das brauchen die Antragsteller, das braucht die
Bevölkerung. Keine Mitleidsgeschichten, nein, das braucht wirklich niemand.“

Erschienen bei Kremayr & Scheriau,  2020, ISBN: 978-3-218-01207-2

 

PA/red

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