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Browser-Tool verhindert Eskalation im Netz

Hilfe zur Vermeidung von Agressionen in Online-Foren
©pexels

Die Browser-Erweiterung “Convo Wizard” überprüft mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) Diskussionen im Netz und weist User in Echtzeit auf beleidigende oder anheizende Kommentare hin, bevor die Unterhaltung eskaliert. Forscher der Cornell University haben das Plug-in anhand eines stark diskutieren “Subreddit” getestet: 68 Prozent sind von dem Tool überzeugt. Präsentiert wurden dazu zwei Studien als Teil der “Proceedings of the ACM on Human-Computer Interaction”.

Test in Reddit-Forum

“Bei vernünftiger Nutzung ist dieses Tool sinnvoll. Vor allem für Jugendliche, die teilweise noch nicht so ein ausgeprägtes Selbstwertgefühl wie Erwachsene haben, kann das Plug-in hilfreich sein, verbale Verletzungen zu vermeiden”, erklärt Psychologin Karin Klaus im Interview mit pressetext. Für den Testlauf haben die Forscher Moderatoren und Mitglieder des Reddit-Forums “Change My View” vorab befragt. Trotz guter Absichten bereut mehr als die Hälfte der Befragten einige ihrer im Internet geposteten Aussagen. Annähernd gleich viele User geben an, Convo Wizard habe ihnen geholfen, Eskalationen zu vermeiden.

Ziel des Plug-ins ist nicht, Usern vorzuschreiben, was sie zu sagen haben, sondern die Kommunikation dem realen Leben anzugleichen, erklärt Mitautor Jonathan Chang. “Möglicherweise beeinflussen derartige Apps auch unseren Umgang in der realen Welt zum Positiven. Dabei sollten wir dennoch nicht aufhören, selbstständig zu denken”, ergänzt Klaus gegenüber pressetext.

Support für Moderatoren

In einer weiteren Studie haben die Wissenschafter untersucht, wie sich auf Beleidigungen in Online-Foren gesünder eingehen lässt und Moderatoren somit weniger Arbeitstaufwand haben. Weitere Tests mit anderen Online-Communitys sind laut Chang geplant. “Die Anonymität ist der Hauptgrund, wenn nicht sogar der einzige Grund, weswegen bei Diskussionen im Netz oftmals Hemmschwellen fallen und Beleidigungen eher ausgesprochen werden als im echten Leben”, berichtet Klaus abschließend.

PTE/Red.

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