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Aus Podcast “Serial” bekannter US-Fall: Neue Zweifel an Mordurteil

Staatsanwältin forderte neues Verfahren für Adnan Syed
© Unsplash

Der durch den Podcast “Serial” bekannte Mordfall soll erneut untersucht werden

In dem Fall eines wegen Mordes verurteilten Amerikaners, der durch den Podcast “Serial” weltweit berühmt wurde, tut sich was: Die zuständige Staatsanwältin Marilyn Mosby beantragte am Mittwoch (Ortszeit) ein neues Verfahren für Adnan Syed, welcher zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Es heißt, bei einer fast einjährigen Untersuchung seien bisher unbekannte Informationen über andere Verdächtige sowie Zweifel an der Verlässlichkeit von Mobilfunkdaten zutage getreten.

Damit sei fraglich, ob Syed wirklich zu Recht schuldig gesprochen wurde. Es gebe “kein Vertrauen in die Integrität der Verurteilung” – und damit sei es nicht gerecht, den heute 41-Jährigen weiter zu inhaftieren.

Syed soll 1999 mit 17 Jahren seine Ex-Freundin ermordet haben und bekam eine lebenslange Haftstrafe auferlegt. Bei “Serial” wurde sein Fall 2014 in mehreren Folgen untersucht. Der Fall wurde schließlich juristisch neu aufgerollt und ging durch die Instanzen – allerdings wurde Syed ein Wiederaufnahmeverfahren letztlich verwehrt. Er selbst stritt die Tat immer ab. Seine Ex-Freundin, die Highschool-Schülerin Hae Min-lee, war im Jänner 1999 im US-Bundesstaat Maryland zum letzten Mal lebend gesehen worden. Einen Monat später fand man ihre Leiche in einem Park. Vor allem wegen der belastenden Aussagen eines Bekannten wurde Lees früherer Partner und Mitschüler Syed verurteilt.

Die Folgen der ersten Podcaststaffel “Serial” hörten Millionen von Menschen. Es sei wichtig, nicht nur vehement für die Opfer von Verbrechen einzutreten, sondern auch Unrecht der Vergangenheit zu korrigieren, wenn die Beweise vorhanden seien, erklärte Staatsanwältin Mosby nun. Es liege am Gericht, dem Antrag auf ein neues Verfahren stattzugeben. Syeds Verurteilung würde dann aufgehoben, aber die Ermittlungen gingen weiter, so die Staatsanwältin.

 

APA/ Red.

 

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