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#aufstehen: Das Brechen von Tabus

Start der Plakat-Aktion „Man tötet nicht aus Liebe“
© creative commons-Lizenz CC BY-NC

Noch immer ist das Sprechen über häusliche Gewalt für viele Menschen ein Tabuthema. Mit der Plakat-Aktion “Man tötet nicht aus Liebe”, soll das Thema erneut in den Fokus gerückt werden

Der 09.Dezember war der Startschuss der neuen Kampagne „Man tötet nicht aus Liebe“. 30 Femizide gab es bereits in Österreich in diesem Jahr. Gewalt an Frauen ist tief in unserer Gesellschaft verwurzelt und dennoch wird sie noch immer viel zu wenig thematisiert. Im Rahmen dieser Kampagne hängen in allen Landeshauptstädten Österreichs Plakate mit dem Aufdruck „Man tötet nicht aus Liebe“. Hinter der Aktion steht die zivilgesellschaftliche Kampagnenorganisation #aufstehn. So haben über 400 Einzelpersonen Plakate über eine Crowdfunding-Kampagne finanziert mit der sie männliche Gewalt an Frauen in der Öffentlichkeit sichtbar machen und zeigen wollen. Zudem soll Betroffenen unterbreitet werden, an wen sie sich wenden können, um Hilfe zu erhalten.

Gefährliche Feiertage

Gerade in der Vorweihnachtszeit erreicht die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt ihren Höhepunkt. Und auch der derzeitige Lockdown verschärft die Situation. “Bislang hat die Politik Appelle für mehr Geld und bessere Maßnahmen für den Gewaltschutz abgeblockt. Deshalb nehmen wir die Sache selbst in die Hand: Mit Plakaten in allen Landeshauptstädten bringen wir das Problem der männlichen Gewalt in die Öffentlichkeit und zeigen, wohin sich Betroffene wenden können”, erklärt Flora Bachmann von #aufstehn, die die Kampagne leitet.

So sei das Problem der männlichen Gewalt nicht mit dem am 10.Dezember endenden „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ vorbei. Es dürfe also nicht aus dem Bewusstsein verschwinden.

Warnhinweise im bekannten Design

Die durch Crowdfunding finanzierten Plakate sehen aus wie Zigarettenschachteln. “Unser Gedanke war: Warnhinweise wie auf Zigarettenschachteln sollte es auch für männliche Gewalt geben, da diese allein 2021 bis dato schon 30 Frauen das Leben gekostet hat. Es soll endlich in der öffentlichen Wahrnehmung ankommen, wie gefährlich männliche Gewalt ist”, so Bachmann.

#aufstehn-Appell

30.000 Menschen haben sich bereits im Vorfeld dem #aufstehn-Appell an Frauenministerin Susanne Raab angeschlossen. Die Forderung lautet: „Setzen Sie echte Gewaltprävention und Gewaltschutz um!“

Neben mehr Geld für die Prävention sowie einer flächendeckenden Bewusstseins-und Informationskampagne fordert #aufstehn gemeinsam mit dem Unterzeichnenden auch besser geschultes Personal in allen Anlaufstellen.

PA/Red.

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