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Assanges Familie will Sacharow-Preis für WikiLeaks-Gründer

Dokumentarfilm "Ithaka" wird am Samstag in Wien gezeigt
© Unsplash

Seit drei Jahren sitzt der WikiLeaks-Gründer Julian Assange bereits im britischen Gefängnis

Seit 2019 sitzt Julian Assange in einem britischen Gefängnis. Nun sprechen sich Familienmitglieder dafür aus, dass der WikiLeaks-Gründer den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments gewinnen soll. “Das wäre nächste Woche bedeutsam”, so die Familie gegenüber der dpa am Donnerstag. Der Preis wird seit 1988 an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die Verteidigung von Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen. Zudem forderten sie bei einem Besuch in Berlin, dass sich die deutsche Regierung für die Freilassung von Assange einsetzen solle, indem sie den Fall etwa bei der US-Regierung anspreche.

So will Julian Assange Ehefrau Stella Assange, dass die deutsche Regierung “Julians Freilassung auf jede erdenkliche Weise unterstützt”. “Wir erwarten und fordern, dass die deutsche Regierung und insbesondere die Außenministerin, die Kontakte zu den USA und Großbritannien hat, und der Kanzler handeln und Julians Angelegenheit zu einem Abschluss bringen, damit er nach Hause zu seinen Kindern kann”, so sein Vater John Shipton. Er verwies darauf, dass die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock früher Unterstützung gezeigt habe.

Noch immer fordern die USA Assanges Auslieferung. Die US-Justiz will ihm wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 175 Jahre Haft. Vorgeworfen wird ihm, mit Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Unterstützer Assanges sehen in ihm einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte. Die Regierung in London hat der Auslieferung zugestimmt, das juristische Tauziehen ist aber noch längst nicht beendet.

Assanges Verwandte besuchten am Donnerstagabend das Human Rights Film Festival Berlin. Dort wurde zur Eröffnung der Dokumentarfilm “Ithaka” über ihren gemeinsamen Kampf gezeigt. Seine Österreich-Premiere wird der Dokumentationsfilm “Ithaka” am Samstag ab 17.00 Uhr im Wiener Burg Kino feiern. Im Anschluss an das Screening findet eine Podiumsdiskussion in Anwesenheit von Assanges Vater John Shipton und dem Journalisten Richard Medhurst statt.

Zuletzt war bekanntgeworden, dass sich Assange im Gefängnis mit dem Coronavirus infiziert hatte. Seit Samstag sei er 24 Stunden am Tag in seiner Zelle eingeschlossen, so seine Frau. Sie könne ihn gerade nicht besuchen. “Und es ist immer schwieriger, wenn er viel Zeit alleine verbringt.” Die beiden hatten im März im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh geheiratet. Das Paar hatte während Assanges jahrelangem Botschaftsasyl in der Vertretung Ecuadors in London zusammengefunden. Die beiden haben zwei Kinder.

 

APA/ Red.

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