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Ars Electronica verwandelt JKU-Campus in “Planet B”

Ausstellungen "CyberArts", "S+T+Arts" und LIT-Projekte mit außergewöhnlichen Werken und "alternativem Blick auf Forschung"
©APA/ULRIKE INNTHALER

Das Ars Electronica Festival geht von 7. bis 11. September

Das Ars Electronica Festival “Welcome to Planet B” hat den Campus der Johannes Kepler Universität (JKU) in Beschlag genommen. Gelbe Wifi-Regenschirme, Tanzworkshops mit einem Avatar und das interagierende visualisierte Coronavirus sind nur einige der außergewöhnlichen Projekte, die bis zum Sonntag in drei Ausstellungen das Uni- und das Learning-Center in einen anderen Planeten verwandeln und uns eine Idee geben, welche Veränderungen in unser aller Leben möglich sind.

Die Projekte in der “CyberArts” und “S+T+Arts”, den Schauen der Prix-Ars-Electronica- und StartsPrize-Gewinner sowie die LIT-Projekte von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern des Linz Institute of Technology mit Künstlerinnen und Künstlern seien “nicht unbedingt Kunstwerke, aber im Alltag ein alternativer Blick auf die angewandte Forschung”, erklärte Ars-Chefkurator Martin Honzik in einer Presseführung mit Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) und Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) am Dienstag.

Sie alle seien mögliche Antworten auf das “Aber wie?” im Untertitel des Festivals “A different life is possible. But how?”, führte Programmchefin Christl Baur in die CyberArts, die erstmals in den Uni-Gebäuden realisiert wurde. Das Prix-Siegerprojekt “Bi0film: resist like bacteria” von Jung Hsu und Natalia Rivera eröffnet die Möglichkeit, über gelbe, zur parabolischen Wifi-Antenne umgebaute Regenschirme zu kommunizieren. Entstanden ist es in der Pandemie, inspiriert von Bakterien, “die unsere Biosphäre formen, deren Teil auch wir sind”, so die Künstlerinnen. Über die Schirme können etwa Teilnehmende einer Demonstration miteinander verbunden bleiben.

Viel Raum ist “Being” eingeräumt, der Prix-Siegerarbeit von Rashaad Newsome (USA), die sich mit black and queer culture beschäftigt. Die Künstlerin “Being”, ein CG-Avatar, gibt von der Leinwand aus Unterricht im Woking-Tanzen und rezitiert Gedichte. Viele der Projekte drehen sich um den Klimawandel, eines der eindrucksvollsten ist der StartsPrize-Sieger “Antarctic Resolution” von Giulia Foscari/Unless, aus dem ein fast 1.000-seitiges Buch über die drohenden Gefahren eines Abschmelzens der Antarktis entstand.

Die Transformation Lounge beim Learning Center setzt sich praktisch und theoretisch mit der Transformation auseinander und macht diese in Prototypen und Methoden erlebbar, etwa indem anfallender Abfall verwertet wird und über neue Wertschöpfungsketten diskutiert wird. Diesen neuen Spirit, “diese Transformation wollen wir auch in die Wissenschaft bringen”, stellte Vizerektor Christopher Lindinger den LIT-Projekten voran. “Melody of crisis/joy”, eine Arbeit von Musikerinnen und Musikern der Bruckneruni mit JKU-Wissenschaftern geht der Frage nach, ob Emotionen, die in Gesprochenem mitschwingen, auch noch zu hören sind, wenn die Sprache via KI in Musik umgewandelt wird – man kann das auch live ausprobieren. Für das Projekt wurden Twitter-Nachrichten von Native Speakers aufgesprochen, die Auswertung läuft noch. Eine weitere Kooperation, “Coexistence with the SARS-CoV-2-virus”, visualisiert die Interaktion des Virus mit menschlichen Molekülen mittels Rasterkraftmikroskop und gibt ihr einen Klang. So wird die Dynamik des Virus gut sichtbar.

Insgesamt sind rund 50 Arbeiten – eine Auswahl aus den Preisträgern und Einreichungen – in den drei sehr sehenswerten Schauen präsentiert, für die man sich entsprechend Zeit reservieren sollte.

APA/Red.

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