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Android sammelt heimlich Daten

Das gängige Betriebssystem zeichnet massenhaft Nutzerdaten auf und verkauft diese an große Konzerne.
©unsplash

Über 72% Prozent aller Smartphones weltweit werden mit einer der zahlreichen Android-Versionen betrieben.

Eine neue Studie des Trinity College Dublin und der University of Edinburgh belegt nun das, was schon seit langem vermutet wurde: Googles Betriebssystem Android, das weltweit das am meisten verbreitete System auf mobilen Geräten ist, spioniert seine Nutzer aus. Konkret wurden dabei die Smartphones und Tablets der Hersteller Samsung, Xiaomi, Huawei und Realme untersucht und herausgefunden, dass Android nicht nur haufenweise Daten sammelt, sondern diese auch noch an andere Unternehmen wie Microsoft, LinkedIn und Facebook weitergibt. Wie groß die Menge der gehandelten Informationen tatsächlich ist, überraschte aber sogar die Forscher.

Daten zur Identifizierbarkeit, Bewegungsverfolgung, Verhaltensprofile und zur App-Nutzung – das alles wird aufgezeichnet und oftmals weitergegeben. Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob man sein Smartphone nun datensparsam konfiguriert oder nicht. Zudem gibt es keine Möglichkeit, dem Betriebssystem manuell die Datenweitergabe zu untersagen.

Gesetze zeigen wenig Wirkung

Zu sehr habe man sich in der Vergangenheit auf Cookies und bösartige Apps konzentriert, so Doug Leith vom Institut für Informatik und Statistik am Trinity College. Dass das Smartphone bzw. die dahinterstehende Software selbst ebenfalls massiv Daten sammelt, wäre in der bisherigen Forschung weitestgehend untergegangen. „Ich hoffe, dass unsere Erkenntnisse ein Weckruf für die Öffentlichkeit, Politiker und Behörden ist.“, meint er.

Zwar haben verschiedene Länder, wie Kanada, Südkorea oder die EU bereits verschiedene Datenschutz-Gesetze verabschiedet, jedoch wird seitens der Unternehmen wenig unternommen, um diesen nachzukommen. So erstellen beispielsweise noch fast alle Android-Versionen Listen aller installierten Apps. Anhand dieser kann man persönliche Informationen, wie etwa die geistige Gesundheit, die sexuelle Orientierung oder die Religionsangehörigkeit des Nutzers ableiten. Verkauft die Google-Tochter diese Daten nun an andere Unternehmen, haben diese ein leichtes Spiel bei persönlicher Werbung.

Pressetext/Red.

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