Im August 2019 sperrte Amazon ohne ersichtlichen Grund das Kundenkonto eines Öberösterreichers. Auf Nachfrage hieß es, der Nutzer habe gegen die AGB des Konzerns verstoßen und maßlos Bestellungen zurückgeschickt, jedoch war sich der Kunde keiner Schuld bewusst. Das Problem: Der Konsument aus Steyr hatte zuvor rund 215 Euro Guthaben auf sein Kundenkonto eingezahlt und Amazon weigerte sich nun, ihm diese zu erstatten.
Nach zweimonatiger, erfolgloser Diskussion mit dem Unternehmen wandte er sich hilfesuchend an die Abteilung „Konsumentenschutz“ der Arbeiterkammer Oberösterreich. Diese untersuchte die Umstände des Falls und kam zum Schluss, dass Herr N. die Auszahlung seines Geldes auf jeden Fall zustehe, weswegen sie den Versandhandel kontaktierten. Nachdem sich Amazon jedoch weiterhin uneinsichtig zeigte, unterstützte die AK den Konsumenten bei einer Klage.
Kein Einzelfall
Letztlich gab Amazon nach, um einen langwierigen Gerichtsstreit zu umgehen, und zahlte Herrn N. die geforderten 215,30 Euro aus. Dieser Sachverhalt war laut Arbeiterkammer allerdings kein Einzelfall, da Amazon in der Vergangenheit schon des Öfteren willkürlich Kundenkontos gesperrt und Rückzahlungen verweigert habe. AK-Präsident Dr. Johann Kalliauer meint dazu: Auch globale Technologie-Unternehmen wie Amazon müssen sich an Konsumentenschutzgesetze halten. Sie sollen transparent handeln und Konsumenten/-innen offen über Entscheidungen informieren. Die Arbeiterkammer Oberösterreich unterstützt Konsumenten/-innen bei der Durchsetzung ihrer Rechte.
APA/RED/LBi
