ExtraDienst Exklusiv: Oe24 – Einigung mit Banken erzielt

Die Causa hat sich urlange hingezogen. Und wohl für einiges an Beunruhigung in der Branche gesorgt. Für alle Beteiligten war die Ungewissheit, wie es mit dem Verlagshaus der Gruppe „Österreich“ weitergeht, nicht besonders erbaulich.

Zum einen für den Mitbewerb, der die Verhandlungen um Schuldenregelung, Einsparungen und den Einsatz eines Veto-Angestellten Trouble-Shooters, nicht ohne Dauerattacken und garniert mit einer gewissen Konkurrentenhäme laufend kommentierte.

Zum anderen naturgemäß für die Verlagsgruppe „Österreich“ selbst, weil natürlich jeder Geschäftspartner nachfragt: Wie geht’s jetzt mit euch in Zukunft weiter?

Des Weiteren für die Kunden, die gerne einen abgesicherten Geschäftspartner auf der anderen Seite vorfinden, und nicht jemanden, der sich in einer Wickel-Wackel-Situation befindet.

Und last but not least für uns Medien- und Werbeberichterstatter, die seit Monaten mit dem Versprechen „Wir stehen knapp vor der Lösung“ hingehalten wurden.

Wobei – den Fellners ist diesbezüglich zugute zu halten, dass üblicherweise derartig komplizierte Vertragswerke, wo noch dazu diverse Banken involviert sind, mit zum Kompliziertesten zählen, was vertraglich ausgehandelt werden will. Da zögern sich Übereinkünfte hinaus, wird ums Kleingedruckte bis zum letzten Komma gefeilscht, und jeder der handelnden Involvierten muss noch sein Schäufelchen dazugeben.

Doch nun – gerade noch rechtzeitig vor den Werbe-Jahresbuchungen für 2023 – ist die Einigung erzielt. ExtraDienst darf dazu – exklusiv – das allererste Interview mit Niki Fellner bringen.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht

Christian W. Mucha

Herausgeber

P.S.: Jede Zitierung daraus, auch auszugsweise, gestatten wir nur dann, wenn dabei der Vermerk „Wie Christian W. Muchas Zeitschrift ExtraDienst exklusiv bringt“ angebracht wird. Erneuertes widerrechtliches Aneignen unserer Exklusivinformationen werden wir auf dem Rechtsweg verfolgen. Wir sind sicher, dass Sie, geschätzte Kollegen, dafür Verständnis haben. Und – das Interview mit Niki Fellner ist autorisiert.

Der Obige


Extradienst: Dem Vernehmen nach soll bei den Verhandlungen mit den Banken Weißer Rauch aufgestiegen sein. Stimmt das oder war es nur eine E-Zigarette?

Niki Fellner: Es stimmt, dass es eine Einigung mit allen Finanzpartnern gibt. Wenn Sie so wollen, dann ja: Es gibt Weißen Rauch.

ED: Warum hat das so lange gedauert?

Fellner: Solche Verhandlungen sind immer zeitintensiv und komplex.

ED: Bei allem Verständnis, dass Zahlen und Daten ein Geschäftsgeheimnis sind. Um wie viele Banken handelt es sich? Was war das größte zu überwindende Problem?

Fellner: Ich bitte um Verständnis, dass ich dazu aufgrund der Vertraulichkeitsvereinbarung keine Angaben machen kann. Was ich aber sagen kann, ist, dass die Mediengruppe ÖSTERREICH mit dem Übergang zur „Next Generation“ von einem fremdfinanzierten Unternehmen zu einem eigenkapital- und familienfinanzierten Unternehmen wird. Das ist – auch angesichts der aktuellen Zinsentwicklung – ein Meilenstein für unser Medienhaus.

ED: Laut Firmenbuch wurde eine Fellner Medien Holding geschaffen, die Ihnen und Ihrer Cousine Alexandra gehört. Stimmt das?

Fellner: Ja. Ich halte 62,5 Prozent und Alexandra 37,5 Prozent der Firmenanteile an der Fellner Medien Holding. Das ist unsere neue Familien-Holding der „Next Generation“, in der wir die vier strategischen Unternehmensbereiche zusammengeführt haben: Online, TV, Print und Internationalisierung.

ED: Wie sehr muss die Gruppe weiter abspecken?

Fellner: Ganz im Gegenteil, die Mediengruppe ÖSTERREICH wird jetzt wirtschaftlich so stabil aufgestellt sein wie noch nie seit ihrer Gründung. 2022 war für uns das Jahr der Konsolidierung, in dem wir aufgrund des Marktumfeldes, wie den steigenden Papier- und Energiekosten, jene Schritte gesetzt haben, die vielen anderen Medienunternehmen in den kommenden zwölf Monaten noch  bevorstehen. 2023 wird für uns jetzt das Jahr der Offensive: Wir werden kommendes Jahr deutliche operative Gewinne machen. Und wir werden die digitale Transformation des Unternehmens mit alleroberster Priorität vorantreiben.

ED: Was verstehen Sie unter digitaler Transformation?

Fellner: Bei uns wird es kein Projekt mehr geben, dass nicht „Digital First“ ist. Wir haben bereits im September die „alte“ gedruckte Sonntagszeitung gegen eine moderne Digital Edition ersetzt. Im Dezember haben wir mit der Online-News-Plattform DE24LIVE einen ersten Schritt in den deutschen Markt gesetzt. Unser Ziel ist es, den Digital-Umsatz zu verdoppeln und im Digital-Bereich in den kommenden 24 Monaten Marktführer in Österreich zu werden.

ED: Sie glauben, dass Sie in Deutschland eine Chance haben?

Fellner: Wir sehen im deutschen Online-News-Markt enormes Potenzial, gerade auch für neue Player. Vor allem, weil wir mit DE24LIVE ganz bewusst ein kostenloses „Free-Angebot“ machen, während fast alle deutschen News-Seiten mittlerweile „Pay-Angebote“ sind. Dazu haben wir eine ganz schlanke Kostenstruktur, produzieren mit einem eigenständigen Deutschland-Team aus dem oe24-Newsroom in Wien. Wir treten also mit einem kleinen rot-weiß-roten Schnellboot gegen die großen deutschen Tanker an.

ED: Wie lange sichert diese Einigung die Verlagsgruppe ab?

Fellner: Wie bereits gesagt, planen wir für 2023 mit einem deutlichen operativen Gewinn. Die Mediengruppe ÖSTERREICH ist damit jedenfalls nachhaltig und wirtschaftlich stabil aufgestellt. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht, jetzt geht es mit voller Kraft in die digitale Medien-Zukunft.

Die beliebtesten Social-Media-Plattformen in 2022

Social Media gewinnt auch im Jahr 2022 weiter an Bedeutung mit Hinblick auf eine erfolgreiche Kommunikation. Während nämlich fast alle klassischen Medien bei ihren Anteilen verlieren oder stagnieren, kommen jedes Jahr neue Nutzer von Social Media hinzu. Deswegen kann es sich heute kein Unternehmen mehr erlauben, diesen wichtigen Kommunikationskanal zu ignorieren. Doch nicht nur Social Media erfreut sich immer größerer Beliebtheit, sondern auch andere Bereiche, die von der Digitalisierung profitieren konnten.

Das Internet hat es nämlich auch möglich gemacht, jederzeit den Lieblingsfilm auf Abruf sehen oder eine Runde im Online Casino spielen zu können. Auch wenn die Nutzerzahlen dabei nicht ganz so hoch wie bei Social Media sind.

Facebook – 2,93 Milliarden Nutzer

Zwar musste Facebook und der Mutterkonzern Meta sich in diesem Jahr von den einst traumhaften Wachstumszahlen verabschieden, aber weltweit ist es nach wie vor die beliebteste Social-Media-Plattform. Besonders in den Entwicklungsländern ist Facebook immer noch ein fester Bestandteil im Alltag, weil sich dort Kontakte knüpfen und sogar Einkäufe tätigen lassen.

In westlichen Ländern hat die Plattform jedoch immer weiter an Relevanz verloren und Nutzer sind bei Weitem nicht mehr so aktiv wie früher. Insbesondere jüngere Menschen zieht es vermehrt zu Alternativen wie Instagram oder TikTok. Der einzige Wermutstropfen für den Meta-Konzern: zu ihm gehören auch Instagram und WhatsApp.

YouTube – 2,52 Milliarden Nutzer

Die Plattform gehört seit November 2006 zum Alphabet-Konzern, der auch die marktdominante Suchmaschine Google bereitstellt. YouTube ist in seiner Nische, den längeren Video-Inhalten, jedoch auch absolut dominant. Es gibt nämlich anders als bei Facebook keine wirkliche Alternative zu YouTube. Deswegen erfreut sich die Plattform auch im Jahr 2022 unter fast allen Altersgruppen bester Beliebtheit und kann auch weiterhin mit Wachstum glänzen.

YouTube konnte in den vergangenen Jahren von einer zunehmenden Professionalisierung seiner Inhalte profitieren. Erfolgreiche Kanäle können mittlerweile sogar die Produktion von hochqualitativem Material eigens für YouTube rechtfertigen. Die dabei entstehenden Kosten lassen sich nämlich durch die folgenden Werbekosteneinnahmen oft wieder reinholen.

WhatsApp – 2 Milliarden Nutzer

Was einst als Messenger-App begann, zählt heute zu den größten Social-Media-Plattformen weltweit. WhatsApp tritt zwar nicht wie ein klassisches soziales Netzwerk auf, doch es erfüllt andere Bedingungen, die es als Social Media klassifizieren. Darunter fallen zum Beispiel die Funktionen zur Personalisierung, zum Teilen von Inhalten und natürlich das Verschicken von Nachrichten. Es geschieht einfach in einem kleineren Kreis als bei Facebook oder Instagram.

Im Jahr 2014 kaufte das damalige Unternehmen Facebook (heute Meta) WhatsApp für insgesamt 19 Milliarden US-Dollar, um sich ein weiteres Standbein aufbauen zu können. Schon damals galt der Preis als astronomisch hoch, doch als Investment hat sich der Kauf bis heute durchaus ausgezahlt. Denn WhatsApp konnte im Laufe der Zeit noch erfolgreicher werden, als es noch im Jahr 2014 war.

Instagram – 1,39 Milliarden Nutzer

Der Meta-Konzern ist aber sogar mit einem dritten Dienst unter den beliebtesten Social-Media-Plattformen weltweit vertreten. Denn Instagram gehört seit 2012 zu dem Konzern und kostete vergleichsweise günstige 1 Milliarde US-Dollar. Dabei hatte Instagram zu der Zeit jedoch lediglich 13 Mitarbeiter. Doch Mark Zuckerberg erkannte schon damals die Gefahr, die von Instagram für Facebook ausging.

Er sollte letztlich Recht behalten, denn heute nutzen viele (jüngere) Menschen lieber Instagram anstelle von Facebook. Auf diese Weise konnte Meta zumindest einen Teil seiner Nutzer im eigenen Ökosystem halten.

WeChat – 1,3 Milliarden Nutzer

Die Social-Media-Plattform aus China ist in Europa nur wenig bekannt, obwohl sie auch in den hiesigen App-Stores zu finden und in allen Sprachen verfügbar ist. Dennoch konnte WeChat aufgrund Datenschutzbedenken bislang außerhalb von China kaum Fuß fassen. Doch auf dem heimischen Markt erreicht der Dienst eine Marktdurchdringung nahe der 100 %.

Zahlreiche Funktionen der App sind nämlich in den Alltag integriert. Ob Nachrichten schreiben, Inhalte teilen, Tickets buchen oder am Kiosk den Schoko-Riegel bargeldlos bezahlen, WeChat kann praktisch alles erledigen.

 

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